Das Sammeln von Büchern

Wozu Bücher sammeln?

Agricola, 1556
Wünschelrutengänger aus Agricola, 1556

Es sei hier auf den Essay von Wulf D. von Lucius "Bücher sind mehr als Texte" verwiesen, eine Stelle soll daraus zitiert werden: "Wer sich auf die Bücherleidenschaft einläßt, der hat einen spannenden, überraschungsreichen Weg vor sich, der nie an ein Ziel führt. Vielmehr ist es der Weg, auf den es ankommt, das schrittweise Wachsen von Erfahrung und Wissen ebenso wie der ästhetischen Sensibilität und der daraus sich stetig steigernden Freuden. Bücherlust wird ein Teil des Lebensglücks.

Wer in dieser Weise seine Sinne schult, sein Wissen vergrößert und seine Aufmerksamkeit schärft, der wird diese Botschaften besser sehen, verstehen und deuten können. Damit erfahren wir nicht nur Bereicherung und Glück, sondern entgegen dem Verdacht der Textpuristen, daß solches Lauschen auf diese textlosen Botschaften der Bücher die Texte herabstufe, entwerte - entgegen dem steigert und differenziert dieses Wahrnehmen der ästhetischen, materialen, historischen und sozialen Botschaften, die ein Buch als Buch verkörpert und vermittelt, in ganz außerordentlichem Maße unser Verständnis für die Worte und die Welt."

Löhneyss, 1690
Bergmann aus Löhneyss,
Bericht vom Bergwerck, 1690 (Erstausg. 1617)

Eine eigene Bibliothek aufbauen?

Es ist offensichtlich, welchen Nutzen eine eigene (wenn auch notgedrungen manchmal kleine) Handbibliothek hat: Informationen sind rasch zur Hand, Grundlagen für viele wissenschaftliche Arbeiten... Wenn daneben noch das sinnliche und ästhetische Moment dazukommt, die Freude an schönen und wertvollen alten Büchern (man denke etwa an ihren Einband, den Geruch des Leders, das alte Buntpapier, die Genauigkeit und Eleganz von beigebundenen Kupferstichen und ganz allgemein an die "Aura", die solche Antiquitäten umgibt), so ist dies für viele ein unverzichtbarer Quell der Lebensfreude, aus dem viel Kraft und Erbauung geschöpft werden kann.



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